Hier werden meine Erlebnisse als FLTA in den USA in Wort und Bild festgehalten. Wer gerne Kommentare zu den einzelnen Beiträgen schreiben möchte, sollte dies unbedingt tun - wir leben ja schließlich in einem freien Land.

Tuesday, February 20, 2007

Washington, D.C. (Februar 16, 2007, geschrieben: Feb20)

Mir geht es gut und ich freue mich schon wie verrückt darauf nach Boston zu fliegen. Der eine oder andere wird jetzt vielleicht glauben, das is auch nur eine weitere Stadt, eine wie jede andere, vielleicht mit ein paar neuen Museen oder einem etwas europäischeren Flair. Für das Auge des aussenstehenden Betrachters mag Boston auch nichts besonderes sein, für mich hingegen schon. Dafür gibt es auch gleich eine ganze Menge Gründe. Das klingt jetzt wahrscheinlich ein wenig blöd aber ich freu mich auf Kuli und auf Hoesi. Warum? Weil es einfach was anderes ist mit alten Freunden um die Häuser zu ziehen, weil es einfach natürlicher ist, sich in seiner Muttersprache zu verständigen und weil es einfach mal Zeit wird, dass ich aus diesem Kaff hier raus komme. Aber zum Thema:
Washington, D.C.
Die Hauptstadt der USA hat ja so einiges zu bieten und daher hat sich der Deutschverein entschlossen dem Angebot zu folgen, das Holocaust Museum zu besuchen. Als gebildeter Mitteleuropäer kennt man zwar schon so gut wie alle Bilder, Videos und Dokumentationen über eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte, aber was soll's, so schnell kommt man ja sonst wohl nicht mehr nach Washington. Schließlich liegen zwischen W-Port und DC einige Meilen, so dass uns eine 4stündige Busreise bevor stand. Kein Problem mit einem guten Buch und einem angenehmen Bus. Für das Buch war gesorgt (Judith Hermann: Im Sommerhaus, später). Der Bus wartete auch schon, als es am Freitag um 7Uhr morgens los gehen sollte. Einziges Problem war, dass die Heizung nicht funktionierte, bei -20°C klirrender Kälte, wäre das sicher keine angenehme Fahrt geworden, also mussten wir auf einen neuen Bus warten. Kurz nach 8Uhr konnte es dann los gehen.
Nach etwa 3Stunden Fahrt, plötzlich ein Knall und der Geruch verbrannten Gummis in der Luft. Ein Reifen war uns wortwörtlich um Arsch weggeplatzt und so schleppte sich unser Bus zum nächsten Rastplatz. Dort wurde hektisch organisiert, telefoniert und diskutiert, bis sich schließlich ein ortsansässiges Reiseunternehmen fand, welches uns dann nach DC gebracht hat.
Wie bereits erwähnt, es war sau kalt, dafür schien aber so richtig herrlich die Sonne von einem strahlend blauen Winterhimmel. Genau das richtige Wetter also um sich für ein paar Stunden in die dunklen Gewölbe eines Museums zu verziehen. Nicht mit uns. Nagut, die Tickets waren ja nun einmal bestellt und es sollte ja auch eine höchst interessante Ausstellung sein, daher sind Anne-Sophie und ich eben doch rein gegangen, haben aber sehr schnell gemerkt, dass wir das eigentlich schon alles kennen und so waren wir nach einer knappen Stunde wieder unter freiem Himmel. Natürlich sollte nicht verachtet werden, dass sich die Organisatoren der Ausstellung wirklich große Mühe gegeben haben und dass es ihnen sicher auch gelungen ist, dem Durchschnittsamerikaner noch so einiges bei zu bringen.
Für uns war allerdings sight seeing angesagt, also Sehenswürdigkeiten anguggn ... was auch sonst, wenn man schon mal da ist!
Das bin ja dann wohl ich und im Hintergrund halt dieser große Stein, keine Ahnung was das war, schien aber wichtig zu sein, war umringt von amerikanischen Flaggen und einer ganzen Menge Touristen ... nein, im Ernst, natürlich handelt es sich hier um das Washinton Monument. Wirklich beeindruckend dieser fast 170Meter hohe Monolit! Washington war aber auch ein klasse Typ ;) In der Ferne das Capitol, da werden dann wohl die wichtigen Entscheidungen getroffen. Krieg, Umweltverschmutzung, Steuererhöhungen ... halt, nein, dank der Republikaner gibt es ja keine Steuererhöhungen. Da wohnt er also, der Onkel Georg. Wir brechen hier grade mit großer Sicherheit die Sicherheitsbestimmungen, schließlich könnte ich ja fotografieren was El Presidente so zum Frühstück verputzt ... dass man tatsächlich so nahe ran kommt, hätte ich allerdings nicht gedacht (gut, natürlich is hier noch ein wenig rangezoomt worden) Hier nochmal ohne Zoom, daür mit den beiden Europäern zum Entfernungsvergleich (Kameraentfernung: meine Armlänge) Jefferson Memorial, etwas abgelegen, dafür aber sehr schön an einem zugefrorenen See ... außerordentlich idyllisch!

Da wir, dank unser Buserlebnisse nicht so viel Zeit hatten, wie das eigentlich vorgesehen war, haben wir natürlich nicht alle Sehenswürdigkeiten besichtigen können, leider. Zurück gings dann in Bus #3, zumindest bis zu der Stelle, wo Bus #2 (mittlerweile rapariert) auf uns wartete, dieser brachte uns dann sicher nach Hause ... auch wenn dieser Reiseabschnitt für einige ein zum feuchten Erlebnis wurde (es tropfte Wasser von der Decke ... ich will gar nicht wissen wo das her kam ...)

Nun sitz ich hier auf meinem Bett, hab meine Kopfhörer auf und lausche Countrymusik ... wieso ich das mache? Keine Ahnung, mir war eben grade danach und ohne Musik auf den Ohren würde ich die Geräusche aus dem Nebenzimmer hören ... *no comment* ...

Hier noch der Desktophintergrund der Woche, diesmal sogar von mir persönlich geschossen, manchmal kommen eben doch noch ein paar gute Bilder raus wenn man einfach nur drauf hält (die anderen Fotos in diesem Post stammen alle aus Anne-Sophie's Kamera):

2 Comments:

Anonymous Anonymous said...

Es scheint ja fast , als ob du die Kuli- Pannenshow fortsetzen möchtest! Viel Spaß in Boston und übertreibts nicht mit dem Deutschtum...
Kulis mum

11:28 AM

 
Anonymous Anonymous said...

Hallo mein neuer Lieblingstrinkkumpan! (keine Angst, wie immer übertreibe ich ein wenig :))
Deine Geschichte aus Washington lese ich heute nun hier zum ersten mal, und das obwohl ihr mitlerweile schon wieder aus Boston verschwunden seit.
Zur Beruhigung der Blogleser kann ich hier übrigens versichern, deutsch allein wurde eher selten gesprochen. Sonst hoffe ich, dass ihr gut in W-Port angekommen seit, bei diesen Flugzeugdingern weiß man ja nie.
btw, meine Ausgabe trägt den Titel "Sommerhaus später", aber vielleicht hast du ja eine lustig übersetzte amerikanische Ausgabe.
Anywho, dann machs mal gut bis bald, man läuft sich ja bestimmt bald mal wieder in D über den weg :).

Der rechtschaffende Sigfried

12:44 AM

 

Post a Comment

<< Home